Hans Pleschinski las der Goethe-Gesellschaft aus seinem Buch „Am Götterbaum“. In seinem „Münchenroman“ begleiten wir die Stadträtin Antonia Silberstein bei ihrem Vorhaben, ein Heyse-Kulturzentrum in München zu eröffnen. An ihrer Seite sind die Schriftstellerin Ortrud Vandervelt und die Bibliothekarin Therese Flößer. Die drei Frauen streifen durch München und bieten dabei unterschiedliche Sichtweisen auf Paul Heyse und sein literarisches Erbe.
Pleschinskis Lesung bot nicht nur einen geistigen Spaziergang durch München, sondern auch eine Einladung zum Nachdenken. Bei den vorgelesenen Textauszügen wurde herzlich gelacht und das Heyse-Vermächtnis neu beleuchtet. Warum ist der erste deutsche Nobelpreisträger und Autor zahlreicher Romane, Theaterstücke sowie 180 Novellen so sehr in Vergessenheit geraten? Gab es ein „Heyse-Zeitalter“, und sollte dies durch ein Kulturzentrum in seinem ehemaligen Wohnsitz sichtbar gemacht werden?
Dank der lebendigen Vortragskunst von Hans Pleschinski wurde Paul Heyse für uns an diesem Abend wieder greifbar. Ein herzlicher Dank geht an den Referenten, der uns mit seiner Präsenz und seinen Texten einen besonderen literarischen Abend beschert hat.