Der Abend begann mit einem ansprechenden Vortrag von Dr. Antonius Weixler. Seine Worte bereiteten das Publikum auf den Film „Die Akte Kleist“ vor, der danach gezeigt wurde. Hierbei legte Weixler sowohl dar, wie sich die Dokufiktion zu ihren Genreverwandten verhält, als auch, inwiefern in Striegnitz‘ Werk, u. a. über das Mittel der Vergegenwärtigung, eine Verkleinbürgerlichung von Kleist festzustellen ist. Hervorgehoben wurde nicht nur die Dominanz westentaschenpsychologischer Einsichten, etwa zum Schriftsteller als Dschihad-Kämpfer, auch die Häufung rasanter Autobahnaufnahmen stach sprichwörtlich ins Auge.
Der Film thematisiert das Leben und den Tod des deutschen Dichters Heinrich von Kleist. Am 21. November 1811 wurde er zusammen mit seiner Geliebten Henriette Vogel am Kleinen Wannsee in Berlin tot aufgefunden. Die Dokumentation verbindet den Kriminalfall um die Todesumstände mit biografischen Elementen und Experteninterviews. Im Anschluss wurden Dokufiktion und Vortrag angeregt bei einem Glas Wein diskutiert.